04.09.2019

Starke Eichen auch in 100 Jahren

In diesen heißen Sommertagen bringt vielen Schaafheimern ein Spaziergang durch unseren Wald  Abkühlung und Erholung. Vielen regelmäßigen Waldgängern fällt jedoch auf, das sich das gewohnte Waldbild an einigen Ecken verändert hat: Man kann immer noch erkennen, dass vor knapp einem Jahr der Sturm Fabienne durch unseren Wald getobt ist und dabei viele Bäume umstürzten oder Äste von den Stämmen gerissen wurden. In vielen Wochen harter Arbeit wurde in allen betroffenen Waldstücken die Verkehrswege gesichert und das Sturmholz aufgearbeitet. Doch warum, fragt sich mancher Waldbesucher, liegen immer noch die vielen kleinen toten Äste mit ihren verwelkten Blättern auf dem Waldboden?  Auch dies ist ein Beitrag zu einem nachhaltigen und behutsamen Umgang mit unseren Wäldern.  Äste und Laub sind nährstoffreich und durch ihren Verbleib im Wald sorgen wir dafür, dass diese dem Wald nicht verloren gehen.

Auch die vielen Einzäunungen im Wald werden den Waldbesuchern ins Auge fallen. Im vergangen Jahr konnten wir im Schaafheimer Wald ein Phänomen erleben, dass nur alle 5 bis 7 Jahre vorkommt: eine Eichenvollmast. Seit ich das Revier Schaafheim betreue, hingen noch nie so viele Eicheln an den Bäumen wie 2018. Aus den Eicheln sind nun kleine Eichen geworden, die besonders den Rehen besonders gut schmecken. Damit es in Schaafheim auch in über 100 Jahren wieder starke Eichen gibt, sollen nun die kleinen Eichen ungestört von den Rehen wachsen können. In den eingezäunten Flächen sind die größten Eichen im ersten Sommer bereits 40 cm gewachsen. Damit die kleinen Eichen gut gedeihen, benötigen sie viel Licht. Wer genau hinsieht, kann erkennen, dass  überall dort, wo noch zu viel Schatten ist, Mehltau auf den Blättern der kleinen Eichen sitzt. Im kommenden Winter werden wir nun deshalb über den kleinen Eichen nachlichten, damit sie sich weiter gut entwickeln.

Damit leisten wir auch im Schaafheimer Wald einen wichtigen Beitrag für einen langfristigen Waldumbau über die nächsten Jahrzehnte: Hitzesensible Baumarten wie Fichte oder Buchen werden durch klimastabile Baumarten wie Douglasie oder Eiche ersetzt. Trotz der klimatischen Veränderungen wie wir sie gerade erleben, können so auch unsere Nachkommen in 100 Jahren die Ruhe und Erholung in unseren Wäldern genießen.

Bernd Werne, Revierförster

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