Gemeinsame Pressemitteilung der Gemeinde Schaafheim und der Gerhard Höfling GmbH
Gemeinsame Pressemitteilung der Gemeinde Schaafheim und der Gerhard Höfling GmbH
Geordneter Sandabbau statt Wildwuchs – Gemeinde und Unternehmen treffen umfassende Vereinbarung / Warnung vor Risiken des neuen Bürgerbegehrens
Schaafheim, 14. April 2025 – Die Gemeinde Schaafheim und die Gerhard Höfling GmbH haben sich nach intensiven Verhandlungen auf eine zukunftsweisende Vereinbarung zum Sandabbau verständigt. Der jetzt beschlossene Tauschvertrag mit umfangreichen Zusatzregelungen bringt nicht nur Planungssicherheit, sondern vor allem eines: echte kommunale Steuerung, Schutz sensibler Flächen und langfristige Rückgewinnung für Natur und Landwirtschaft.
Die Vereinbarung wurde anlässlich einer Bürgerinfoveranstaltung am 24. März durch den Bürgermeister vorgestellt.
Zentrale Punkte der Vereinbarung:
- Die Gemeinde erhält im Rahmen eines Grundstückstauschs große Flächen westlich des Eichenwegs – und sichert damit dauerhaft deren Erhalt.
- Die Gerhard Höfling GmbH verpflichtet sich verbindlich, in diesem Bereich keinen Sandabbau zu betreiben oder zu planen – auch nicht über Tochtergesellschaften.
- Nach Abschluss des Abbaus östlich des Eichenwegs werden mehrere Grundstücke bis 2044 an die Gemeinde zurückübertragen.
- Ein alternativer Weg ersetzt vorübergehend den Eichenweg und wird nach dem Abbau wiederhergestellt.
- Die Gemeinde zieht im Gegenzug ihre Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zurück, um den Weg für diese Vereinbarung freizumachen.
- Gemeinsam arbeiten Gemeinde und Gerhard Höfling GmbH auf die Herausnahme des nördlich gelegenen Vorbehaltsgebiets aus dem Entwurf des Regionalplans Südhessen hin – ein starkes Signal für nachhaltige Flächenpolitik.
Bürgermeister Daniel Rauschenberger erklärt:
„Diese Einigung gibt uns als Gemeinde endlich Einfluss auf das Wie und Wo des Sandabbaus. Wir gewinnen ökologische Flächen, steuern aktiv und sichern Rückübertragungen. Wer dieses Ergebnis über ein Bürgerbegehren kippen will, riskiert genau das Gegenteil: Verlust von Kontrolle und Schutz.“
Geschäftsführer Johann Selinger ergänzt:
„Wir stehen zu unserer Verantwortung – wirtschaftlich, aber auch ökologisch. Die Vereinbarung zeigt, dass wir zusammen mit der Gemeinde eine gute Lösung für Schaafheim gefunden haben. Deshalb unterstützen wir auch ausdrücklich die Herausnahme des nördlichen Vorbehaltsgebiets aus dem Regionalplan.“
Kritik am neuen Bürgerbegehren
Aktuell sammelt eine Bürgerinitiative erneut Unterschriften für ein Bürgerbegehren, das den Beschluss der Gemeindevertretung rückgängig machen soll. Aus Sicht der Gemeinde und des Unternehmens birgt dieses Vorgehen erhebliche Risiken.
„Ein erfolgreicher Bürgerentscheid würde die mühsam ausgehandelte Vereinbarung zu Fall bringen – ohne dafür irgendeine steuerbare Alternative zu bieten“, warnt Bürgermeister Rauschenberger.
Und Johann Selinger stellt klar: „Ohne Vereinbarung gibt es keinen Schutz westlich des Eichenwegs, keine Rückübertragungen, keine ökologische Aufwertung – und keine Mitsprache der Gemeinde. Der Abbau fände dann allein nach bergrechtlichen Vorgaben statt.“
Konkrete Perspektiven für Schaafheim
Parallel zur Umsetzung der Vereinbarung plant die Gemeinde eine ökologische Aufwertung der neu erworbenen Flächen westlich des Eichenwegs. Eine faunistische Bestandserhebung ist der erste Schritt, ein umfassendes Entwicklungskonzept für Natur- und Artenschutz soll folgen. Die Stellungnahme zur Herausnahme des Vorbehaltsgebiets wird derzeit vorbereitet – mit klarer Unterstützung durch die Gerhard Höfling GmbH.
Fazit:
Die Vereinbarung zwischen Gemeinde und Unternehmen steht für eine neue Form der Zusammenarbeit: nachhaltig, planbar und mit klarer Verantwortung gegenüber Natur, Anwohnern und zukünftigen Generationen. Sie zu gefährden hieße, all das aufs Spiel zu setzen.
